Die Welt liegt nicht in deinen Büchern und Landkarten – Durch die Catlins

Ein letztes Mal führt unser Weg auf den Highway Nr. 6, dem wir – mit Ausnahme von einigen wenigen kleinen Abschnitten – fast komplett von Norden nach Süden der Südinsel gefolgt sind. In Invercargill füllen wir noch einmal den Tank, bevor wir für zwei Tage die Zivilisation hinter uns lassen. Denn in den Catlins gibt es in erster Linie Natur pur: Pinguine, Seerobben und natürlich Schafe.

Die Zivilisation ist hier so weit weg, dass man bei der Routenplanung genau schauen muss, ob eine Straße wirklich eine Straße oder doch nur ein Schotterweg ist. Und wer einmal mit einem geschirr-klappernden Camper unterwegs war, wird die Bedeutung dieser Frage nachempfinden können. Auf ganz besondere Empfehlung fahren wir zunächst nach Curio Bay. Man hat uns nicht zu viel versprochen: Wir parken unseren Camper mit perfekter Aussicht zwischen Curio und Porpoise Bay, erkunden zunächst die Umgebung und wandern dann durch einen tollen Farnwald.

Ungewöhnlicher Weise ziehen wir sogar nach unserem und Gretas Abendessen wieder los und spazieren noch einmal zur Curio Bay. Dort heißt es warten. Mit uns warten ein gutes Dutzend Menschen, den Blick immer wieder aufs Meer gerichtet. Die Zeit vergeht, die Sonne geht langsam unter. Doch der Sonnenuntergang ist nicht der Grund für unseren Ausflug. Kurz nach 21 Uhr ruft dann eine Frau mit Fernglas: “Da ist einer!” Und tatsächlich: Auf den dunklen Steinen ist ein kleiner weißer Fleck zu sehen, der sich manchmal langsam vorwärtsbewegt. Vor uns sehen wir einen der seltenen Gelbaugenpinguine. Wir beobachten den kleinen Mann im Frack noch eine Weile, später taucht noch ein zweiter auf. Dann müssen wir langsam aufbrechen – unser kleiner Hobbit hat das Spektakel natürlich im Tragetuch verschlafen, muss aber nun wirklich ins Bett.

Am nächsten Morgen fahren wir zu den McLeans und den Pukatauni-Wasserfällen. Anschließend geht es weiter zum Nugget Point, wo wir nicht nur die tolle Landschaft um den kleinen Leuchtturm genießen, sondern auch den vielen Robben beim Spielen zusehen. Mit diesem “tierischen” Vergnügen endet unser Besuch in den Catlins – den nun geht es auf der – asphaltierten – Southern Scenic Route weiter nach Dunedin.

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