Unser nächster Zwischenstopp ist das kleine Örtchen Cromwell, wo wir unsere Vorräte auf dem Farmers Market mit grünem Spargel, Salat, Walnüssen, Käse von der Raggedy Range und geräuchertem Lachs von Steward Island auffüllen. Zum Mittag gibt es grandiose Meat Pies und Erdbeertörtchen von Wild Thyme. Mit gut gefülltem Magen fahren wir weiter: Durch die Goldgräberstadt Arrowtown sowie durch Queenstown hindurch geht es zunächst ganz ans Ende des Lake Wakatipu nach Glenorchy. Dort gibt es einen wunderschönen Kurzwanderweg am Ufer – laut der süßen Tafel zu Beginn des Weges brauchen Schildkröten dafür 2 Stunden, Hasen eine Stunde. Wir gehören offenbar eher zu den Sprintern und überholen unter anderem eine Busladung Asiaten, die wir auf dem sonst recht einsamen Weg treffen. Wenn man sich – wie wir – ein wenig wundert, warum ganze Bustouren in das kleine Dörfchen eine Stunde von Queenstown entfernt führen, hilft ein Blick in den Reiseführer: Glenorchy ist eine bekannte Filmkulisse und spielt nicht nur in Milka-Werbespots, sondern auch in den Herr-der-Ringe-Filmen eine entscheidende Rolle. Unser Abend- und Nachtlager schlagen wir an der Straße nach Queenstown fast direkt am See auf. Bei der filmreifen Kulisse schmeckt unser Salat mit frischem Spargel und Avocado gleich noch besser.
Der nächste Tag ist zunächst der Erkundung von Queenstown gewidmet. Die Stadt ist eine Art Abenteuerspielplatz für Große – Down Hill, Paragliding, Bungeejumping: Adrenalinjunkies kommen hier voll auf ihre Kosten. Doch die Abenteuer haben ihren Preis – selbst für die Fahrt mit der Gondel auf den nächst gelegenen Berg muss man ordentlich in die Tasche greifen. Oder man begibt sich auf Schusters Rappen hinauf und knackt die ausgeschilderten 60 Minuten bis zum Aussichtspunkt. Gleich mehrmals hören wir auf unserer Tour den Satz: “Oh, wenn das Baby da rauf kommt, schaffe ich das auch” – einmal auf Englisch, einmal im schönsten Schwyzerdütsch. Dass unser kleiner Hobbit dabei bequem im Tragetuch sitzt ist da natürlich nur Nebensache. Zurück am Ufer des Lake Wakatipu haben wir uns sowohl unser Eis von Patagonia Chocolates als auch unseren Fergburger redlich verdient. Im Vorfeld haben wir uns ja schon gefragt, ob der Hype um die berühmten Bürger gerechtfertigt ist. Aber der Fergburger hat seinen guten Ruf zu Recht und wir nur noch getoppt durch einen Besuch in der zugehörigen Bäckerei. Denn die Lemon-Tarte mit Meringue ist ein weiteres kulinarisches Highlight unserer Reise.
Den späten Nachmittag nutzen wir schließlich, um schon ein paar Kilometer in Richtung Te Anau zu fahren. Hier verabschieden wir uns vorerst vom Highway Nr. 6 und übernachten auf einem süßen Campingplatz mit vielen Tieren, für welche wir auch eine kleine Box zum Füttern bekommen. Unser kleiner Hobbit ist begeistert und streichelt das erste Mal in seinem Leben Schafe und Alpakas. Damit geht ein weiterer toller Tag für unsere kleine Reisegruppe zu Ende.