Wieder zurück auf dem Highway 6 geht es nun zunächst nach Westport, von wo aus wir entlang der Westküste nach Süden fahren. Doch bevor es richtig losgeht, schauen wir am Cape Foulwind den Seerobben beim Schlafen, Spielen und Schwimmen zu. Ein wahnsinnig tolles Erlebnis. Weiter geht es zu den Pancake Rocks, welche wir uns bei einem langen Abendspaziergang etwas näher betrachten. Auf unserem einfachen aber kostenfreien Parkplatz lernt Greta eine neue Freundin kennen und bekommt von der siebenjährigen Kanadierin gleich einen tollen Luftballon geschenkt. Am nächsten Morgen fahren wir – und die zahlreichen anderen Camper, Busse und PKW voller Touristen – weiter zu den Gletschern. Dass an der Westküste mehr Touristen als Einheimische unterwegs sind, merkt man leider schon auf der Straße. Während sich Neuseeländer immer mit zweimal Hupen für das Vorbeilassen bedanken, scheint es der Rest der Welt für eine Selbstverständlichkeit zu halten, wenn man seinen Dreitonner extra für sie verlangsamt.
Die Wanderungen über die toll angelegten Wege in den Gletschertälern des Franz-Josef- und des Fox-Gletschers wurden leider durch die ständig überfliegenden Hubschrauber getrübt. Zur Erläuterung hieß es auf einer Tafel, dass wegen der seit Jahrzehnten anhaltenden Gletscherschmelze der Zugang nur mit Hubschraubern möglich ist. Offenbar hinterfragt niemand, ob es denn notwendig ist, allen Touristen die Gletscher von oben zu zeigen oder ob die Hubschrauber eventuell auch zur Gletscherschmelze beitragen. Wir fahren also trotz der beeindruckenden Berglandschaft schnell weiter und parken unseren Camper schließlich auf einem idyllischen DOC Platz an einem See. Am nächsten Tag verlassen wir die Westküste und kommen über den Haast-Pass hinab auf die grünen Weiden von Otago. Unser Mittagsspaziergang bringt uns durch einen Märchenwald zu einem azurblauen Fluss, wo wir den vielen Steinmännchen ein weiteres hinzufügen.
Unser eigentliches Ziel ist jedoch Wanaka – ein freundlicher Ort an einem See umringt von zum Teil schneebedeckten Bergen. Hier sind wir eindeutig wieder in Neuseeland: Sowohl der Besuch in der Apotheke (keine Angst – nur Insektenschutz gegen die Sandflys) als auch im Merino-Laden wird ausschließlich von der Kinderfreundlichkeit der Neuseeländer dominiert. So fällt den netten Verkäuferinnen erst nach ewigem Schäkern mit unserer jüngsten Begleiterin ein, dass wir vielleicht auch etwas kaufen wollen. Uns wurde zwar angekündigt, dass die Neuseeländer sehr kinderfreundlich sind, aber dieses Ausmaß lässt sich wirklich kaum vorstellen. Wir sind daher sehr froh, dass sich der Name unseres Krümels auch leicht auf Englisch aussprechen lässt, damit wir jedem – und wir meinen jedem – Neuseeländer Antwort auf die Fragen nach Name, Alter und Herkunft dieses immer lachenden Kindes geben können. Die junge Dame freut sich ebenfalls über so viele lächelnde Gesichter und so haben wir wieder viele glückliche Menschen um uns herum. Daher verwundert es kaum, dass Greta auch auf dem schönen Freedom Campingplatz sofort unseren Nachbarn aus Irland den Kopf verdreht. Nach einer kleinen Abendwanderung sitzen wir noch etwas mit den neuen Freunden in der Abendsonne, bevor wir mit einem wundervollen Ausblick auf die umliegenden Berge einschlafen.
Danke Diana und Alex fuer Eure ausfuehrlichen Beschreibungen.
Nur wuerde ich am Liebsten noch viel mehr Bilder sehen.
Kommt sicher und gut nach Hause.
Fuer uns geht es am 20.11. auf Transatlantik.